Imker werden

Voraussetzungen

Jungimker

Imker werden kann jeder, der bereit ist, Verantwortung für ein Bienenvolk zu übernehmen. Besondere körperliche Voraussetzungen gibt es kaum. Rechtliche, behördliche oder Altersbeschränkungen bestehen nicht.

Sind sie allergisch gegen Bienenstiche, sollten Sie natürlich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und sich vom Hausarzt beraten lassen, denn ganz ohne Stiche kommt kein Imker davon.

Wo?

Man braucht für das Aufstellen der Beuten (Bienenstöcke) nur wenig Platz. Etwa ein Quadratmeter je Volk reicht. Damit ist die Bienenhaltung in einem Hausgarten kein Problem und sogar auf dem Balkon vorstellbar, solange Vermieter und Hausgemeinschaft zustimmen. Einfach in die Landschaft stellen kann man seine Bienen aber nicht – jeder Grund hat einen Eigentümer und der sollte zustimmen. Falls dies schon die erste Hürde darstellt, finden sie vielleicht einen Imker, an dessen Stand sie ihr erstes Volk „zum Camping“ unterbringen. Auf Dauer führt allerdings kein Weg am eigenen Stand vorbei.

Ausbildung

Bienen teilen uns ihre Bedürfnisse nicht direkt mit. Für den Umgang ist deshalb etwas Vorwissen erforderlich.

Eine ganze Reihe von Imkervereinen und anderen Institutionen bieten regelmäßig Einsteigerkurse an. In unserer Gegend sind das z.B. die VHS Hagen oder die Imkerakademie.

Der Praxisteil der Kurse orientiert sich am Bienenjahr und findet deshalb üblicherweise ab April bis ca. Juli statt. Die Theorie wird vorher unterrichtet. Es ist also sinnvoll, sich schon im Spätherbst zu informieren und einen Kurs zu buchen. Der Einstieg mittendrin ist oft schwierig bis unmöglich.

Falls sie noch unsicher sind, könnte Schnupperimkern das richtige zum Einstieg sein. Besuchen sie einen Imker in ihrer Nähe und helfen ihm eine Stunde oder zwei bei den ganz normalen Arbeiten an den Völkern. So werden Hemmungen abgebaut und ganz nebenbei ihre drängensten Fragen geklärt. Vielleicht ergibt sich daraus sogar eine Imkerpatenschaft. D.h. ein Ansprechpartner, der sie durch das erste Bienenjahr begleitet und auch danach noch als Ratgeber zur Verfügung steht. Dies ist oft der wichtigste Teil des imkerlichen Werdegangs.

Natürlich bieten die einschlägigen Internetplattformen Videos zum Imkern – auch für Anfänger – an. Vieles davon ist gut und inspirierend. Trotzdem lernt man Imkern eher im persönlichen Kontakt.

Betriebsweise

Die Philosophien zur Bienenhaltung und die Methoden, die sich daraus ergeben, sind vielfältig und reichen von sehr natürlich, bis stark ertragsorientiert. Dabei ist keine dieser Herangehensweisen grundsätzlich richtig oder falsch. Die sog. Betriebsweise muß aber zu den eigenen Erwartungen passen. Hier sollte sich jeder vorab etwas breiter informieren und möglichst einen Imkerpaten wählen, der zumindest ähnlich tickt.

Ausrüstung

Welche Erstausstattung sinnvoll ist, sieht man im Praxisteil der Kurs. Hier wird gezielt mit verschiedenen Gerätschaften gearbeitet, damit sich jeder seine Favoriten aussuchen kann. Auch der Imkerpate kann dazu wertvolle Tipps geben.

Minimum für den Anfang wäre eine Beute („die Wohnkiste“) aus einem standardisierten System, Stockmeißel, Smoker, Schutzkleidung, Handschuhe und ein Bienenbesen. Für die spätere Honigernte kommen Entdeckelungsgabel, eine Schleuder, Siebsatz, diverse Eimer, etc. dazu. Als Neuling kann man dies ggf. bei befreundeten Imkern nutzen, um die Anfangsinvestition etwas im Rahmen zu halten.

Meine ersten Bienen

Das erste Volk wird oft in den Kursen vermittelt, vom Imkerpaten „gemacht“ oder im Verein weitergegeben. Auch hier würden wir Anfängern von Onlineangeboten abraten.

Die gängige Empfehlung ist, mit zwei Völkern zu starten. Völkerverluste im Winter sind nicht so selten und der Frustfaktor hält sich in Grenzen, wenn man nicht nur ein Volk hat.

Was kostet mich das?

Das o.g. Minimum, damit es überhaupt losgehen kann, liegt zwischen 200 und 250€. Das erste Bienenvolk kann bis zu 120€ kosten. Für einen kleinen Ableger im Herbst wird man dabei nicht mal die Hälfte ausgeben müssen, ein starkes Jungvolk mit junger Königin im Frühjahr liegt eher am oberen Rand. Dafür bringt es aber auch gleich Honig und man kann sogar über den Sommer ein zweites Volk nachziehen.

Für die „Honigausrüstung“ sollte man nochmals 300-350€ kalkulieren.

Ein Start mit zwei Völkern summiert sich also schnell auf 800-1000€.

Der Verkauf des Honigs trägt das Hobby üblicherweise nicht. Er versüßt das Imkerleben aber gleich doppelt.

Ansprechpartner

Welche Kurse gerade in Ihrer Nähe angeboten werden, können Sie bei unserem Vorsitzenden erfahren. Jeder andere Imker wird Ihnen aber auch gerne weiterhelfen. Wenn Sie Interesse haben und einfach einmal in ein Bienenvolk schauen möchten, sprechen Sie uns an!